Mitglieder der Schlaraffia Praga und Berolina versammelten sich im "Schwarzen Rad", einer obskuren Kneipe des Brühls. Es waren dies die Schlaraffen Rt. Huppel di Hax, Rt. Caligula,
Rt. Kurella und Rt. Tartaruga. Sie faßten einstimmig den Beschluß, eine Leipziger Schlaraffia zu gründen.
23. August 1872
Zu Ihnen gesellten sich in der Goethestube der "Stadt Frankfurt" zehn weitere Personen, größtenteils aus Schauspiel und Oper. Aus diesen zehn sollten Ritter mit so klangvollen Namen wie Pipifax, Epicur, Ole Bull oder Quartett hervorgehen. An diesem denkwürdigen
Tage wurde die Schlaraffia Lipsia nach dem Vorbilde der bereits bestehenden Muttervereine zu Prag und Berlin gegründet.
Aus der Eröffnungsrede des Rt. Kurella:
"Die Schlaraffen wollen im Grunde genommen alles Zopftum und gravitätische Philisterwesen
ironisieren, weshalb Gravität, Zopf und harmlos närrische Mystik von ihnen eifrigst gepflegt werden.
Sie vertreten das Rittertum Don Quixotes und ihr Orden ist nach ritterlichen und hierarchisch
feudalen Gesetzen auf der Grundlage größter Selbstverwaltung eingerichtet ... Ihre eigentlichen Häupter
und Oberschlaraffen sind der Uhu, der Repräsentant der mächtigen Freude und der Aha,
das Symbol der reinen Lust. ..."
Am 13. Lethemond a.U. 13 schließlich wurde der Mutter in Prag vom schlaraffischen Treiben in Leipzig durch den Reichskantzler Rt. Kurella kund getan:
"Vieledle Ritter und Junker der Schlaraffia! Ritterlichen Gruß und Handschlag Euch allen zuvor!
Der Prager Schlaraffia wurde ein närrisches Kindlein geboren, die Schlaraffia an der Pleiße,
zwar noch klein an körperlichem Umfang, aber mächtig an Unternehmungsgeist, groß an Willen,
stolz auf die Errungenschaften eines sechswöchigen Lebens ... "